Als Reha-Kunde bin ich aus der Sicht der Reha-Anstalt ein Patient. Da ist die Reha-Anstalt vor allem Spital, weniger Hotel und Erziehungsanstalt. Als Patient habe ich auch einen betreuenden Arzt. Der führte die ausgesprochen flotte „Anamnese“ am Beginn.
Eine Hoffnung …
Ich hatte Hoffnungen auf die Reha: ich habe gehofft, schwimmen zu können, trotz offener Wunden („Ulcera“) am Fuß. Ich hatte gehofft, dass man meine beiden Ulcera – ein „großes“, ca. 6 cm lang und ca. 2 cm breit, und ein kleines, eher punktförmiges – so abkleben könnte, dass Schwimmen möglich wird. Schwimmen täte mir als Bewegungsablauf sehr gut.
Mein Arzt erklärte mir bereits beim Anfangsgespräch, dass mit einem Ulcus Schwimmen nicht möglich sei. Als ich nach den Gründen nachfragte und nach Alternativen, bekam ich einen Termin beim Primararzt.
Die zweiten Gespräche
Beim zweiten Gespräch mit meinem Arzt sagte ich ihm, dass ich einsehe, dass Schwimmen derzeit im Haus nicht möglich sei, aber ich fragte nach, was ein Verband für Kriterien erfüllen müsste, dass Schwimmen möglich wird. Die Reaktion: er besorge mir einen Termin beim Primar.
Den bekam ich auch: unter dem Titel „Folgeuntersuchung“. Das Gespräch begann damit, dass der Primar fragte, warum ich ihn sprechen wolle. Ich machte klar, dass meine Absicht an sich nicht ein Gespräch mit ihm sei, sondern die Reaktion meines Arztes auf meine Nachfrage nach Kriterien für Verbandsstoffe.
Der Primar meinte: die Verbandsstoffe müssten explizit als medizinische Mittel zugelassen und CE-zertifiziert sein – und auch dann würde er entscheiden wollen, ob diese Verbandsstoffe auch in seinem Haus eingesetzt würden.
Damit war das Gespräch i.W. beendet; insgesamt dauerte es keine 5 Minuten.
selbstverständlich …
Ich nehme selbstverständlich an, dass dieses Kürzest-Gespräch nicht als ärztliche Untersuchung verrechnet wird und dass „Folgeuntersuchung“ nur irrtümlich auf meinem Therapieplan stand.
Klar ist, dass es verschiedene Ansichten dazu gibt, ob man ein Ulcus so abdecken kann, dass Schwimmen möglich wird. Einige Hersteller behaupten das; einige Mediziner warnen davor.
Klar ist auch, dass ich das Muster meines Arztes wiedererkenne: wenn ein Patient nicht die Meinung des Arztes teilt, bekommt er einen Termin beim Primar.
Lästige Schüler bekommen in vielen Schulen auch … einen Termin beim Direktor.
Hoffentlich bringt die Kur doch noch die eine oder andere Erleichterung – Alles Gute dafür!
Sicherheitshalber – wird vermutlich aber nicht neu sein: Es gibt teilweise sehr gute Erfolge mit der Phagentherapie bei offenen Wunden, Ulcera. Hilf nicht immer, aber die Heilungserfolge sind beeindruckend.
In Georgien gibt es gute Behandlungen, die beschäftigen sich schon lange und nachhaltig damit.
Ich finde diesen Ansatz sehr gut, setzt sich leider nicht durch, weil die Arzneimittelindustrie damit kein Geschäft machen kann und weiterhin auf Antibiotika gebaut wird.
Hi,
vielen Dank für den Hinweis; ja, Phagen sind für mich eine echte Hoffnung. Mein Staphylococcus war schon einmal ein „MRSA“, also ein multi-resistenter Staph. aureus. Den hab ich erfolgreich vertrieben; die jetzigen sind offenbar noch nicht resistent gegen diverse Antibiotika.
Von den Erfahrungen in Georgien hab ich auch schon gehört; mittlerweile gibts Phagenforschung auch in Deutschland, Belgien … Ab dem 1. Mai hab ich viel Zeit – aber eben deshalb auch schon viel vor.
lg
m
ps: „phagen“ sind hier „bakteriophagen“, das sind viren, die sozusagen „bakterien fressen“. man kann sich damit (eventuell) antibiotika sparen.
m
Ja, in Deutschland und Belgien gibt es Teststudien, da muss man reinkommen. Die Behandlungsmethode ist in der EU nicht anerkannt. Ich weiß ja nicht wie sich Dinge weiter entwickeln wegen Ukraine/Russland, aber wenn es irgendwie geht, fände ich die Idee gut die Behandlung direkt in Georgien zu machen.
Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen für eine gute und schnelle Besserung.