Fukushima
Im März 2011 kam es in Japan am AKW Fukushima zu einem Seebeben, darauf zu einem Tsunami und darauf zur Kernschmelze in 3 Blocks des Kernkraftwerks.
Heute, am 22.8.2023, 12 Jahre später, denkt Japan daran, das seit damals gelagerte radioaktive Kühlwasser ins Meer abzulassen. Es geht der Platz dafür an Land nämlich aus. Über 30 Jahre lang sollen nun ca. 1,3 Millionen Tonnen radioaktives Wasser über einen 1 km langen Tunnel in den Pazifik abgeleitet werden.
nicht begeistert …
Nicht begeistert von der Idee sind z.B. die japanischen Fischer. Sie befürchten à la longue radioaktiv verseuchte Fische. Nicht begeistert sind auch Japans Nachbarn China und Russland, die die Radioaktivität lieber „verdunsten“ lassen würden. (Dann ist sie nicht im Meer, sondern in der Atmosphäre.) Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat den japanischen Plänen aber schon zugestimmt – was kann sie denn auch anderes tun? Nicht nur „nicht begeistert“, sondern „empört“ sind NGOs wie Global 2000 und Greenpeace.
Tja …
Wer sich auf Atomkraft (aus Kernspaltung) einlässt, lässt sich auf Probleme nicht nur für Jahrzehnte, sondern für Jahrhunderte und Jahrtausende ein. Irgendwo muss man den Atommüll nämlich unterbringen. (Japan hat es jetzt in Fukushima 12 Jahre ausgehalten. Für das Atomzeitalter ist das – nichts.)
Auch für nicht-japanischen Atommüll ist dieses Problem nicht gelöst. Es gibt viele „Zwischenlager“, aber nur in Finnland gibt es „das weltweit einzige weit fortgeschrittene Atommüll-Endlager-Projekt“. Aber wer kann für mehrere Jahrtausende „garantieren“? (Gut: heute „verantwortliche“ Politiker sind da rein zeitlich „aus dem Schneider“. Motto für all diese Herren: „Die Sintflut? – ja; nach mir!“)
Zum Beispiel hat das hochtoxische Spaltprodukt Plutonium eine Halbwertszeit von 24.110 Jahren. Es muss für zehn Halbwertszeiten sicher von Wasser, Lebewesen und Menschen ferngehalten werden. Dabei handelt es sich um 240.000 Jahre.
Zum Vergleich:
* Den modernen Menschen gibt es seit 300.000 Jahren. […]
* Die Steinzeit war vor 10.000 Jahren.
(Global 2000)
[Nach 10 Halbwertszeiten ist aber nicht „nichts mehr“ da, sondern „bloß“ noch ca. 1 hochtoxisches ‰; Anm. mb]
Klimawandel?
Es ist deshalb auch in Zeiten eines brutalen Klimawandels keine Lösung, Atomkraftwerke länger laufen zu lassen – oder gar neue zu bauen. Wir müssen umstellen: im Kleinen individuelle Lebensgewohnheiten, im Großen Volkswirtschaft und Politik! Da sind aber in einer großen Zahl absolut unfähige und unwillige „Manager“ am Werk. Die managen vor allem ihre eigene Karriere bis zur nächsten Wahl.
Lit.: ein sehr sachlicher Artikel zum Thema:
Freund, Alexander (2023): Ist das Kühlwasser aus Fukushima ungefährlich? Deutsche Welle.