Arbeitslosigkeit heißt: viele Menschen sind ohne Arbeit und suchen eine. Arbeitskräftemangel heißt: viele Stellen sind frei und Arbeitskräfte werden gesucht.
Beides zusammen geht eigentlich nicht. Doch: in Österreich derzeit schon. Wir haben einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und eine (derzeit) steigende Arbeitslosigkeit.
Laut ORF online habe vor allem die Bauwirtschaft „mit fehlendem Personal zu kämpfen“. Auch die Tourismusindustrie habe das Problem. Wir wissen außerdem, dass im Gesundheitsbereich viele Arbeitskräfte fehlen, weil sie aufgrund schlechter Arbeitsverhältnisse abwandern.
Ich denke, wir haben einige Branchen, in denen die Arbeitsverhältnisse zum Teil so problematisch sind, dass viele Menschen den Job hinschmeißen.
Wir müssen Arbeit attraktiver machen; wir müssen außerdem Ausbildungen fördern. Wir brauchen eine allgemeine und spürbare Verkürzung der Regelarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und eine Bildungsinitiative. Beides kostet Geld. Dieses Geld ist an sich da: es ist nur ungleich verteilt. Österreich hat eine extrem ungerechte Verteilung des Vermögens, die in den lezten Jahren und Jahrzehnten noch ungerechter geworden ist. Arbeit müsste steuerlich entlastet werden; Besitz müsste steuerlich höher belastet werden: Einkommenssteuer, Vermögenssteuer, Grundsteuer. „Auch Wifo-Steuerexpertin Schratzenstaller würde bei Erbschaftssteuern und höheren Grundsteuern ansetzen. Aber nur, wenn durch die neuen Einnahmen die Steuerlast auf Arbeit sinkt.“