Das Virus zieht eine Spur der Verstörung durch die Köpfe und Herzen von Kindern und Jugendlichen.
Man kann das in einem Artikel auf ORF online nachlesen und ähnlich auf vielen mehr oder minder seriösen Web-Seiten: „Aufwachsen in einer instabilen Welt“ titelt der ORF. Und stellt bereits in der Zusammenfassung fest:
Schlafstörungen, Angst- und Stresssymptome, depressive Symptomatiken, suizidale Gedanken, Suizidversuche: Die Daten zu den Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche sind alarmierend.
Ja, das ist richtig. Kleine Kinder kennen nichts anderes als eine pandemische Welt und können sich an eine Welt ohne Pandemie nicht mehr erinnern. Jugendliche brauchen Kontakt mit ihresgleichen und haben den gar nicht oder nur sehr vermittelt über elektronische, sehr oft im wahrsten Sinn des Wortes asoziale Medien.
Nur das Virus?
Ja, das sind Folgen der Pandemie. Aber ist es nur das Virus?
Das Virus macht uns klar, dass wir insgesamt in einer sehr instabilen Welt leben. Kinder, die in der pandemischen Instabilität aufwachsen, wachsen in diese Realität hinein. Unsere gesamte Realität erweckt(e) den Anschein von Stabilität, aber das ist eine große Illusion. Unsere gesamte Gesellschaft mit ihren politischen und sozio-ökonomischen Grundlagen ist höchst instabil. Unsere Kinder und Jugendlichen nehmen das anhand Corona wahr; aber wahr ist das auch für Erwachsene, die noch den Anschein von Stabilität gewöhnt sind.
instabil und fragil: letztlich alles
Man bemerkt die Instabilität und Fragilität unserer Gesellschaft, unseres sozio-ökonomischen Systems z.B. an Unwettern, wo innerhalb von Stunden ganze Orte weggespült werden: in Südamerika, in Ostasien, und mitten in Europa auch. Man merkt das an monatelangen Dürren, die ganze Landstriche verwüsten. Unsere Städte, unsere Gesellschaften hängen in extrem hohen Ausmaß von Strom ab: und die Wahrscheinlichkeit für Blackouts steigt. Ein Blackout für 2, 3 Tage würde viele Menschen in den hoch industrialisierten Ländern in lebensgefährliche Zustände bringen; ein Stromausfall für eine Woche wäre eine wirtschaftliche Katastrophe.
Eine dünne Schicht
Wir leben alle auf einer dünnen Schicht über tiefen Abgründen. Das Klima kippt und wird diese dünne Schicht zerbröseln lassen. Es wird Kriege geben um Wasser, das noch trinkbar, und um Land, das noch bewohnbar ist. Die Naiven Dummen werden die Atomkraft wiederbeleben, weil sie CO2-neutral sei – und es ist ihnen wurscht, dass damit für Tausende von Jahren radioaktiver Müll unter die dünne Oberflächenschicht unseres Planeten gekippt wird. Dort wird dieser gären und sich bei Gelegenheit bemerkbar machen, wenn die Überwachung von oben nicht mehr funktioniert.
Die Verwerfungen in unserer westlichen Gesellschaft in der Auseinandersetzung zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern ist nur ein matter Vorgeschmack auf das, was da noch kommen wird, wenn wir mit dem globalen Süden teilen müssen: Nahrung, Ressourcen, Energie, Arbeit, Einkommen. Wir sind nicht einmal in der Lage, im eigenen Interesse (!) Impfstoffe zu teilen; und wir werden prompt mit Omikron dafür bestraft: einer neuen Variante, die im globalen Süden entstanden ist, weil wir das Virus dort wuchern ließen.
Dabei ist das alles deutlich sichtbar; man muss sich geradezu anstrengen, wenn man es nicht sehen will.