… und das ist noch freundlich!
In Vorarlberg werden am ersten Sonntag in der Fastenzeit „Funken“ abgebrannt. Das ist ein alter Brauch: man errichtet in den Tagen davor einen riesigen Holzstoß, durchaus 20 m hoch und brennt den dann unter Leitung einer „Funkenzunft“ unter großem Trara ab. Das ganze Ritual ist hochprozentig alkoholisch und stark testosterongeschwängert; Frauen spielen kaum eine Rolle – mit einer Ausnahme. Nämlich: an der Spitze des Funkens wird meist eine Frauenfigur drapiert, die sogenannte „Funken-Hexe“, die man mit etwas Schießpulver versieht, sodass sie – wenn die Flammen ausreichend zu ihr hochzüngeln – mit einem lauten Krach den akustischen Höhepunkt des archaischen Rituals markiert.
Den Winter will man damit „austreiben“. (So lange es noch einen gibt … Derzeit sind wir ja als Gesellschaft dabei, den Funkenzünften die Arbeit abzunehmen und den Winter an sich zu zerstören. Aber das ganze Ritual ist ja mittelalterlich; damals war das Austreiben des Winters noch verständlich.)
Die ganze Angelegenheit ist keineswegs CO2-neutral. Klar. Da wird nicht nur Holz verbrannt. Es darf auch stinken.
In Vandans am Eingang des Montafons hat die lokale Funkenzunft heute als „Satire“ – ja, so haben die Idioten das genannt – die Funkenhexe als Klimaaktivistin, als Klimakleberin dargestellt. Der ORF hat in Vorarlberg heute (bzw. https://vorarlberg.orf.at/stories/3196393/) darüber berichtet. Die Idioten haben den Funken und sie angezündet.
Den Funkenidioten müsste man klarmachen: nicht jeder Schwachsinn ist schon Satire. Frauenfeindliche, ja menschenfeindliche Aktionen sind nicht lustig. An sich nicht und nie! Aber es gibt ein paar eindeutige Methoden, wie man als begabter Funkenidiot noch zum veritablen Arschloch mutieren kann.