michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

BPW22: Die ersten Schwindel fliegen auf

Schon am Tag nach der Bundespräsidentschaftswahl fliegen die ersten Mogeleien auf. So behauptet Kandidat Wallentin am 10.10., es habe bei ihm nie einen Wahlkampfleiter gegeben; den habe er erfunden; seine Kandidatur sei eine One-Man-Show gewesen. Dann muss ihm jemand verklickert haben, dass das nicht so gut kommt, wenn man die Medien anlügt und noch stolz darauf ist; daraufhin kommt Show-Man Wallentin am Dienstag zum Schluss, er sei nur verzerrt zitiert worden. (Was nicht stimmt, wenn man sich den Wortlaut anhört.)

Wir können froh sein, dass dieser Schwindler nur Vierter geworden ist.

Sollen wir das konsequente Überschminken des Schmisses von Kandidat Rosenkranz auch unter Schwindel rechnen? Er sollte nicht als schlagender Burschenschaftler erkennbar sein; das ist auch halbwegs gelungen. Genützt hat es letztlich nicht viel; wir verdanken dem Kandidaten Wallentin den Hinweis, dass Stimmen für Rosenkranz „verlorene“ seien, da ein schlagender Burschenschaftler in Österreich nicht Präsident werden könne.

Der geschminkte Burschenschaftler, der sich seine Fechtwunde übertünchen ließ, ist immerhin Zweiter geworden. (Ja: schlagende Burschenschaftler tragen traditionell Fechtkämpfe – „Mensuren“ – aus, und zwar bis Blut fließt. Die wollen das so. Wirklich.)

Jenseits aller kleinen, mittleren und großen Absurditäten ist ein wirklicher seriöser, vernünftiger, überlegter, kluger Kandidat Präsident geworden. Schön!


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