Ja: Weit weit jenseits der österreichischen Schulrealität.
Was denkt sich ein Minister, wenn er vor dem wieder einmal auftauchenden scheinbaren Ende einer Pandemie seinen Schuldirektor*innen (und bei Bundesschulen auch seinen Administrator*innen) einen „Bonus“ von 500 Euro schenken will?
Ich weiß nicht, was sich der Herr Minister Polaschek denkt: aber viel kann es nicht gewesen sein. Die Idee, Schuldirektor*innen (wie mir) 500 Euro für den Corona-Einsatz quasi-bar in die Hand zu drücken, ist jedenfalls weit weit jenseits der österreichischen Schulrealität.
Klar haben die Direktor*innen in der Verwaltung der Krise Besonderes geleistet. (Ich schon auch.) Aber das haben wir Lehrpersonen alle. Klar tragen die Direktor*innen vielleicht ein bisschen mehr an sichtbarer „Verantwortung“, aber verantworten müssen die Umsetzung der Maßnahmen alle.
Was denkt sich der Minister? Die Schulen belohnen, indem man die Direktor*innen belohnt? Die Direktor*innen belohnen, weil man leider zu wenig Geld hat, um alle zu belohnen? Die möglicherweise bösesten „Untiere“ beruhigen, indem man ihnen etwas zum Fraß vorwirft? Die Lehrpersonen in Ministerlieblinge und Minister-nicht-so-liebe trennen? (Teile und herrsche?)
Ich weiß es nicht.
Ich habe mich entschlossen, meinen Direktorenbonus der Personalvertretung für die „Lehrerkassa“ zu spenden, damit man damit etwas Nettes veranstalten kann – um Anzeichen der beginnenden oder schon begonnenen Corona-Isolation entgegen zu treten.