Der Standard zeigt heute ein Bild der AGES, das die in Österreich vorkommenden Virenvarianten darstellt:
Quelle des Bilds aus dem Standard ist immerhin die staatliche AGES. Man sieht, dass wir seit ein paar Wochen nur mehr von maximal der Hälfte der festgestellten Corona-Infektionen wissen, welche Virenmutation die Erkrankung ausgelöst hat. Aber in den letzten paar Wochen – seit etwa Woche 43 – weiß man das nur mehr von einem kleinen bzw. winzigen Bruchteil aller Infektionen. Man weiß, dass die Delta-Variante zurückgeht – aber man weiß nicht, wodurch sie ersetzt wird. Seit Wochen! Von der Omikron-Variante wissen wir noch nix. Scheinbar; seit Wochen!
Man weiß aber auch, dass alle paar Stunden ein Flugzeug mit Wintertouristen aus Großbritannien in Innsbruck landet. Man weiß, dass in Wiener Schulen bereits Omikron-Fälle vorgekommen sind. Ich weiß, dass auch aus mindestens einem Innsbrucker Gymnasium (nicht meinem!) mindestens ein Omikron-Fall bekannt ist. Man weiß, dass lange nicht alle – ja nur ein geringer Teil – der positiven PCR-Testproben überhaupt nach der auslösenden Virenvariante untersucht („sequenziert“) wird.
Wir wissen, dass das Bild der Pandemie in Deutschland und Österreich sehr ähnlich ist. Wir wissen auch, dass das Robert-Koch-Institut in Deutschland „maximale Kontakteinschränkungen“ empfiehlt, und zwar „sofort“. Was machen wir? Wir öffnen die Gastronomie; „sofort“. Weil wir von Omikron nix wissen.
Ich würde mich überhaupt nicht wundern, wenn man in 2 Wochen, am Ende der Weihnachtsferien feststellt, dass Omikron bereits die bei weitem beherrschende Virenvariante in Österreich ist und schon seit Wochen war. Dass wir Omikron in hellen Massen eingeflogen und auf die Schipisten und ins Apres Ski geschickt haben – und dass wir es in Sonntagsweihnachtseinkäufen selbst weiterentwickelt und auch weltweit verbreitet haben. Dass wir dabei wieder „alles richtig gemacht“ haben.
Ich würde mich nicht wundern.