michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Die CDU wollte verlieren !?!

Warum hat die CDU / CSU in Deutschland einen mit Fettnäpfchen ausgefüllten Wahlkampf geführt? Warum hat sie mit Armin Laschet einen völlig unüberzeugenden Spitzenkandidaten gewählt? Warum wird dieser Spitzenkandidat nach der Wahl, wenn er denn trotzdem einen Führungsanspruch formuliert, von den Bundesländerchefs und diversen anderen Parteigrößen unmissverständlich zurechtgewiesen und zurückgestutzt?

Ich hab da eine interessante Verschwörungstheorie gehört. Die CDU wollte nicht gewinnen, denn sie weiß, dass auf Deutschland 4 sehr harte Jahre zukommen, wenn man den Klimaschutz halbwegs ernst nimmt. Die CDU hofft, dass die Fettnäpchentritte von 2021 in 4 Jahren vergessen sein werden und dann eine „neue“ alte CDU die dann mittlerweile verzweifelt-abgekämpften SPD, Grüne und FDP ablösen kann. Eine rechtzeitige „kleine“ Niederlage vor einem „großen“ Wiederauferstehen.

Urheberin dieser „Verschwörungstheorie“: die deutsche Journalistin, Autorin, Kabarettistin und Video-Bloggerin Sarah Bosetti in Bosetti will reden.

Also ich find das als Gedankenspiel sehr nett: herausfordernd und intelligent. Allerdings hätte sich die CDU dann vermutlich verkalkuliert. Auf Deutschland – und auf Österreich, und auf die EU, und auf die Welt – kommen nicht 4 harte Jahre zu. Ich würde sagen: mindestens 10, wenn man Klimaschutz ernst nimmt. Und vermutlich sind deswegen die nächsten 4 Jahre gar nicht sooo hart, weil die Klimapolitik der „Ampel“ ein matter Abklatsch dessen wird, was wirklich notwendig wäre. Und ähnlich in vielen anderen Ländern auch. Dafür sind dann die 50 Jahre nach 2050 eine durchgängige Katastrophe.

Unsere Politik denkt nicht in Generationen, sondern in Legislaturperioden – heutzutage ist das ein Systemfehler.

2050 bin ich schon tot oder 93. Ich hab gute Chancen, diese Katastrophe zu verpassen.


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m.b.
m.b.
3 Jahre alt

Frau Bosetti unterstellt der CDU, in etwas mehr als in Legislaturperioden zu denken – nämlich mindestens bis nach der nächsten Bundestagswahl. Ist sie da zu optimistisch? Denken Parteien bis zur nächsten Wahl oder bis nach der nächsten Wahl? „Denken“ Parteien überhaupt?
Und: Wie weit denkt Frau Bosetti in ihrer „Verschwörungstheorie“? 4 Jahre? 8 Jahre? Bis tief in die Mitte des Jahrhunderts? Das weiß man nicht. Sie spricht nur von einem kurzen Zeitraum, aber ich trau ihr zu in durchaus längeren zu denken.

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