michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Biden ist US-Präsident

Joe Biden hat gewonnen; mit über 50% der abgegebenen Stimmen; mit der höchsten Stimmenzahl, die je ein Kandidat erreicht hat: ca. 74,9 Millionen Stimmen. (Die bisher höchste Stimmenzahl eines US-Präsidentschaftskandidaten hatte Obama mit 69,5 Millionen 2008 gegen McCain erzielt.)

Der Spuk Trump ist vorbei. Endlich. Wem habe ich „abgewohnte geistige Ruine“ attestiert? Nein, das war nicht Trump.

Aber die USA sind gespalten. Das zweitbeste Ergebnis aller Präsidentschaftskandidaten ever hat Donald Trump erzielt: mit 70,6 Millionen Stimmen. Trump hat seit 2016 fast 5 Millionen Stimmen zugelegt! Beide – Biden und Trump – haben ihre Lager besser mobilisiert als vor 4 Jahren. Eine gespaltene, aber eine mobilisierte Bevölkerung.

Trump hat in den letzten Wochen seine Anhänger systematisch aufgehetzt. Er könne nur verlieren, wenn ihm die Wahl gestohlen werde. Mit den legalen Stimmen gewinne er leicht; mit den illegalen könne er verlieren. Anhänger von ihm glauben ihm das und stehen in Waffen vor Wahllokalen und wollen mit Waffengewalt das Stimmenzählen stoppen – denn ER hat sie dazu aufgefordert. Die elementarsten Regeln der Demokratie – dass Stimmen ausgezählt werden – werden verletzt: öffentlich, vom Präsidenten selbst.

Eine wichtige Rolle müssen jetzt jene konservativen republikanischen Politiker spielen, die begreifen, dass ein demokratisches Staatswesen auch für die meisten Wohlhabenden weit besser ist als das gewaltbereite Chaos, das sich als „Law and Order“ tarnt. Es gibt sie, z.B. im Lincoln Project.

Vor einem Bürgerkrieg?

Stehen die USA vor einem Bürgerkrieg? Es wäre keiner wie der zwischen 1861 und 1865, in dem es Nord gegen Süd hieß und um Sklaverei und also das Recht auf unmittelbare Ausbeutung ging.

Der ORF interviewt einen amerikanischen Waffenverkäufer. Der meint, es werde keinen Bürgerkrieg geben. Denn die Demokraten hätten keine Waffen, die hätten alle die Republikaner. Das wäre ein kurzer Krieg.

Ein Bürgerkrieg ist möglich. Er ist möglich als rechter Terror gegen demokratische Politiker, gegen Bürgerrechtler, gegen „Farbige“, gegen Intellektuelle. Die „Proud Boys“, der Ku Klux Klan, die NRA, die Evangelikalen, die Kreationisten gegen – ich kanns nur so sagen – die letzten Ausläufer der Aufklärung, gegen jene Menschen, die für Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern und Rassen sind und für ein gerechtes Sozial-, Bildungs- und Gesundheitssystem.

Fast 75 Millionen haben für Biden und gegen Trump gestimmt. Aber über 70 Millionen für Trump.

Ich beneide Joe Biden und Kamala Harris nicht um die Aufgabe, die ihnen 75 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner übertragen haben.


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Dominik Rudisch
Dominik Rudisch
4 Jahre alt

> Stehen die USA vor einem Bürgerkrieg? Es wäre keiner wie der zwischen 1861 > und 1865, in dem es Nord gegen Süd hieß Pfuh, das ist ein beängstigender Gedanke – denn so ein Bürgerkrieg könnte sich buchstäblich in der gesamten USA abspielen. Was den Waffenverkäufer betrifft: Dessen Aussage mit dem „kurzen Krieg“ inklusive der Begründung, dass eh nur die Reps Waffen hätten, finde ich für sich gesehen einigermaßen putzig. Denn da würden wohl auch die US-Streitkräfte ein Wörtchen mitreden, und die sind vertrottelten Waffenfanatikern, die sich gern als „Patrioten“ inszenieren, solange es sie nix kostet, wohl recht deutlich überlegen.… Mehr »

Jan Kees
Jan Kees
4 Jahre alt

Wir sollten wirklich glauben das sleepy Joe mit 75 Millionen stimmen gewonnen hat?? Weil die Massenmedien in der US wie bei uns massiv korrupt sind, ist es sehr schwierig die Wahrheit zu entdecken.
Es gibt jedoch viele Berichte uber riesengrossen Wahlbetrug in den sogenannten Swingstates.
Interessant, dass die Republikaner im Senat die Sessel behalten und im House Sessel gewonnen haben.
Der Supremecourt hat das letzte Wort.
Ein Bürgerkrieg halte ich fur möglich, wenn Trump gewinnt und die andere Seite die Lage nicht akzeptieren wird.

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