Zu teuer? Zu unsicher? Beides?
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Laut dem n-tv-Bericht „China schickt neue Boeings in die USA zurück“ hat China zwei nigelnagelneue, gerade fertig lackierte Boeing 737 Max an den Herstellerkonzern zurückgeschickt. (Nicht nur n-tv, sondern zahlreiche Medien berichten darüber.)
Das könnte nun an den Handelszöllen von Trump 2.0 liegen, die aus einer Maschine um 55 Millionen Dollar doch eine wesentlich teurere Maschine machen würden.
Es könnte aber auch daran liegen, dass in den USA hergestellte Flugzeuge offenbar nur mit Codierungen fliegen können, die vom Hersteller bereit gestellt werden müssen. Dass also ein US-Hersteller jederzeit ein von ihm poduziertes Flugzeug unbrauchbar machen kann. Auf die Frage, ob das stimmt, wollte vor Kurzem ein österreichischer Offizier keine Antwort geben – ich habe leider das Video dazu nicht mehr zur Verfügung. Allerdings ist der Sachverhalt im Prinzip schon lange bekannt. Unter dem Titel „Analyse: Die elektronischen Spielchen der US Air Force“ hat das Luftfahrtmagazin „Austrian Wings“ schon 2022 von solchen Usancen berichtet.
Und schon am 3.3.2017 hat z.B. der Standard ebenfalls unter dem Titel „Eurofighter: Verschlüsselung nur mit Hilfe einer US-Firma“ diese Fakten erklärt.
Und heute?
Bisher haben offenbar sowohl kommerzielle Fluglinien als auch staatliche Heere darauf vertraut, im Fall des Falles von den US-Herstellern die entsprechenden „Gebrauchscodes“ zu bekommen. Mit Trump 2.0 ist das offenbar nicht mehr so – das kann ich verstehen.
China und die USA befinden sich offensichtlich in einem Handelskrieg, zumindest in einer Vorstufe. In so einer Zeit ist die Unsicherheit der Inbetriebnahme eines Flugzeugs ein gravierender Mangel. China traut den USA offenbar nicht mehr; ich würde Trump 2.0 auch nicht (mehr) trauen – und verstehe da China. Auch als überzeugter Europäer würde ich schnellstens auf US-Flugzeuge verzichten: kommerziell und militärisch!