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Michael Bürkle

Trump „antiwissenschaftlich“? Ja.

Silencing Science

Mit einem Artikel unter dem Titel „Etikett „antiwissenschaftlich“ greift zu kurz“ berichtet der ORF, dass an der Columbia University in der ersten Amtszeit Trumps unter dem Programm „Silencing Science Tracker“ ca. 350 Fälle von anti-wissenschaftlichem Vorgehen der Trump-Administration gesammelt worden sind. Es geht da um „Zensur (und Selbstzensur) von Forscherinnen und Forschern, gekürzte oder gestrichene Budgets in unliebsamen Disziplinen, gefeuertes Personal sowie falsche oder verzerrte Darstellungen wissenschaftlicher Ergebnisse.“ [Hervorhebungen von mir; Anm. mb]. Die Sammlung ist online.

„Der Science Silencing Tracker soll zeigen, wie allgegenwärtig wissenschaftsfeindliche Aktionen unter der ersten Trump-Regierung waren“, so Romany Webb, eine stellvertretende Direktorin des Sabin Center for Climate Change Law der Columbia Law School. Das Programm soll nun weiterlaufen.

Andrerseits berichtet der Artikel, dass ein Austro-amerikanischer Virologe, Herr Palese, das alles nicht so schlimm findet – „Trump sagt sicher viele dumme Sachen, es ist aber nicht alles so schwarz-weiß, wie das in Europa oft dargestellt wird“ – und jedenfalls für seine Disziplin fürchte er keine gravierenden Einschränkungen.

Schlüsse ziehen?

Der Artikel zeigt auf, dass es unter Trump 1.0 von 2016 bis 2020 massive anti-wissenschaftliche Eingriffe der Regierung und regierungsnaher Einrichtungen gegeben hat. Er berichtet auch, dass ein einziger Wissenschaftler, der zitiert wird, zwar problematische Formulierungen feststellt, für seine Tätigkeit aber keine Einflussnahme fürchtet. Wie man diese Informationen unter den Titel „Etikett „antiwissenschaftlich“ greift zu kurz“ zusammenfassen kann, ist mir unverständlich. Die Informationen beweisen viel mehr anti-wissenschaftliche Politik unter Trump 1.0 und lassen Selbiges für Trump 2.0 ebenfalls erwarten.

Leider ist es so: das Etikett anti-wissenschaftlich beschreibt die Situation korrekt. Was stimmt, ist, dass die US-Wissenschaft nicht von Trump und seiner Administration allein kontrolliert werden kann – sondern dass es dazu Helfer und Helfershelfer braucht, die sich immer wieder finden lassen.

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[…] seit der 1. Präsidentschaft von Trump Angriffe auf die Wissenschaft verzeichnet und von dem ich schon am 25.1. berichtet habe, konsequent weitergeführt werde. Unter Trump 2.0 gehe es nun um massenhafte Entlassungen an […]

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