Das steirische Landtagwahlergebnis von heute – ÖVP 26,9%, SPÖ 21,4%, FPÖ 35,0% = Verdoppelung, Grüne 6,1% = Halbierung, NEOS 5,9%, KPÖ 4,4% – setzt einen Trend fort, den es derzeit in sehr vielen Ländern, eigentlich fast in der gesamten nord-westlichen Welt gibt: der Rechtspopulismus feiert scheinbar grundlos Erfolge. Das radikalste Beispiel ist aus meiner Sicht das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA, wo ein sichtlicher Schwachkopf, ein erstklassiger Vollkoffer zum Präsidenten gewählt worden ist: einer, der nachweisbar immer wieder lügt, offensichtlich relativ einfache Sachverhalte nicht versteht und der in seiner bodenlosen Arroganz offenbar vielen – auch jungen! – Leuten imponiert.
(In Wirklichkeit sind diese Erfolge des Rechtspopulismus nicht grundlos, sondern haben Ursachen; ich habe im Beitrag „Die Ära des Rechtspopulismus“ vom 14.10. schon eine Analyse versucht.)
Heißt es nun für Demokrat*innen einfach 10, 20 Jahre „durchtauchen“? Das würde heißen, dass ich meinen Lebensabend – ich bin 67 – im Rechtspopulismus verbringen müsste. Ungut; sehr ungut.
Was fehlt? Es fehlt die Fähigkeit, auch dumme Schein-„Argumente“ zu verstehen und zu hinterfragen, es fehlt die Bereitschaft, wissenschaftlich saubere Argumentation von Fake News zu unterscheiden. Es fehlt Vernunft; es fehlt Bildung. Da muss man ansetzen. Einen anderen Weg sehe ich nicht.
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Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein zugeschrieben)