Die Dystopie
Wir gehen in eine Welt enormer Krisen (die fast alle irgendwie mit der Klimakrise zu tun haben) und damit scharfer und sich noch verschärfender Gegensätze zwischen Reich und Arm (global wie national), zwischen Ausbeutung und Menschenrechten, zwischen Finanzkapitalismus und Humanität, zwischen Besitzstandswahrern und solidarisch handelnden Menschen …
Das wird sich zunehmend auch in Wahlergebnissen zeigen. Die politische „Mitte“ kommt unter gewaltigen Druck der Populisten, in manchen Ländern zwischen „Rechts“ und „Links“, ähnlich wie in den USA zwischen Republikanern und Demokraten (damit ist auch gesagt, was da alles als „links“ zu subsumieren ist), zwischen den populistischen „Besitzstandswahrern“ und prinzipiell solidarischen Menschen.
Die österreichischen Grünen sind nach 5 Jahren Schwerarbeit im Management diverser Krisen (Pandemie, Klima / Verkehr / Wirtschaft) relativ ausgepowert und angeschlagen (- die ÖVP ist das auch); die Sozialdemokratie ist immer noch zerstritten – Grund: die Grenze zwischen ich-bezogenen Besitzstandswahrern und solidarischem Verhalten verläuft mitten durch sie hindurch.
Generell tut sich die Rechte mit der Spaltung der Geselleschaft leichter als die Linke: rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien treten „gegen das System“ an und erzielen gute Wahlergebnisse. Die Linke ist letztlich immer wieder zerstritten: Die radikale Linke tritt in Österreich sogar in zwei Listen an, von denen natürlich keine ins Parlament kommt, aber der SP kostet das Stimmen (ca. 3%).
Aber Österreich ist da nur eines von vielen. Eine generelle Spaltung der globalen Gesellschaft in Reich und Arm entwickelt sich rasend schnell, sowohl global als auch national.
Ein besonderes Problem ist allerdings die Klimakrise. Sie lässt sich nur solidarisch lösen; die Besitzstandswahrer können an den Staatsgrenzen keine Mauern bauen, die fremdes Klima abhalten. Das ist die Krise, die nicht durch Export in fremde Länder gelöst werden kann.
Die Utopie
Wir lösen das Klima- und Energieproblem gleichzeitig mit Kernfusion, haben dabei (fast!) keine nuklearen Abfälle und bekommen Strom en masse und können – hollodaro! – so weiterwirtschaften wie bisher, bloß ohne CO2-Emissionen.
Eine Zeitlang gibts noch unangenehme Extremwetterereignisse als Form der Bewältigung der jüngeren Vergangenheit, aber die sind machbar und gehen insgesamt zurück. Stauseen zur Verbauung wertvoller Tallandschaften werden überflüssig. Den politisch radikalen Flügeln entzieht das alles die Basis; die politische „Mitte“ wird das Um und Auf. Globale Migrationsbewegungen ebben ab, denn überall, weltweit, gibt es genug Strom und globaler Wohlstand gräbt allen autoritären Diktaturen nach und nach den Einfluss ab.
Aber auch da gibt es ein Problem: die Kernfusion funktioniert erst in der Sonne und (vermutlich) noch längere Zeit nicht bei uns. Die ist seit 50 Jahren Zukunftsmusik.
Herrschaft Zeiten!
Es müsste doch – verdammt noch einmal – auch eine solidarische Zukunft geben ohne den Überfluss der Kernfusion.