Markus Astner, Lehrer am Gymnasium in der Au, Lehrergewerkschaftler bei der ÖLI-UG bzw. TLI (Österreichische Lehrer*inneninitiative / Unabhängige Gewerkschaftler*innen bzw. Tiroler Lehrer*inneninitiative) und Aktivist für eine Gemeinsame Schule hat mir den nachfolgenden Text zukommen lassen.
Ich freue mich sehr darüber, dass ich ihn hier in meinem Blog als Gastbeitrag veröffentlichen darf.
*
Inklusion nicht gewollt?
Eine gut gemachte Inklusion wird durch fehlende Ressourcen des Systems und durch den politischen und gesellschaftlichen Nichtwillen untergraben, führt zu Unzufriedenheiten an Schulen und bei den Beteiligten und Betroffenen sowie beim gesamten Lehr- und Unterstützungspersonal…
Gewollt?Diesen Verdacht könnte man gewinnen.
Zu viele SchülerInnen in einer Klasse! Zu wenig Zeit, um individuell zu fordern und zu fördern und wichtige Gespräche zu führen! Zu wenig Hilfe, um adäquat und professionell zu begleiten! Zu wenig Strukturflexibilität, um auf unvorhersehbare Situationen zu reagieren! LehrerInnen ersticken in der Flut an vielfältigen, vielseitigen Aufgaben im Schulalltag und zerbrechen zwischen dem Wunsch allen gerecht zu werden und der Realität der Unmöglichkeit dieses Unterfangens unter den gegebenen Bedingungen. Andere wiederum torpedieren absichtlich eine Inklusion, weil sie dagegen sind, und andere, weil sie ob der oben genannten Gründe überfordert sind…
Was es unter anderem bräuchte:
Geringere SchülerInnenanzahl in Klassen, in denen zu inkludierende Kinder und Jugendliche sind Einrechnung in der Lehrfächerverteilung (geringere Unterrichtstätigkeit) mehr und fachlich ausgebildetes Unterstützungspersonal klares Bekenntnis aller zu einer inklusiven Schule und diesbezügliches Mittragen auf allen Ebenen Umstellung auf einen inklusiven Unterricht …Wir sind leider weit entfernt davon!Die Leidtragenden: Alle Beteiligten und Betroffenen, die sich eine gut gemachte Inklusion wünschen, weil sie ein Menschenrecht ist.Traurig!
Markus Astner
Link: www.gemeinsamebildung.at