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Michael Bürkle

Treibhausgase gehen zurück

Ein Erfolg

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat einen Erfolg vermeldet: im Jahre 2023 sanken die Treibhausgasemissionen in Österreich um 6,4%. Der Erfolg ist ein Erfolg der Maßnahmen; er ist nur zu geringem Teil konjunkturbedingt.

Im Verkehr ist der Rückgang der Emissionen noch bescheiden: hier steht ein „positives“ Minus von 3,8% zu Buche – laut Gewessler „hier überhaupt erstmals“.

bescheiden

Allerdings ist der Rückgang von 6,4% insgesamt „bescheiden“: wenn das so weitergeht, sind wir 2040 immer noch bei einem Treibhausgasausstoß von ca. 32,5% des Jahres 2022. Damit sind die Klimaziele nicht erreichbar; da müsste deutlich mehr an Rückgang geschehen.

Auch in Deutschland gehen die Treibhausgasemissionen zurück. „Sie sanken gegenüber 2022 um 73,5 Millionen Tonnen bzw. rund 10,9 % auf 598 Millionen Tonnen Kohlendioxid.“ Natürlich hat Deutschland wesentlich höhere Mengen an CO2 zu managen; aber das Management des Rückgangs ist mit 10,9% einfach besser gelungen als die 6,4% in Österreich. (Ich weiß: Ländervergleiche sind u.U. problematisch.)

Ein Nebenaspekt

Okay, die Emissionen gehen zurück. Aber die Sommer werden immer heißer. Naive Menschen kaufen Klimaanlagen und treiben den Stromverbrauch in die Höhe.

Solange wir Strom aus Gas produzieren, treiben wir mit Klimaanlagen die Emissionen wieder in die Höhe. Also: schnellstens raus aus Gas (und Öl und Kohle)! Und: beschatten statt Klimaanlagen! In den Städten durch Bäume, in den Wohnungen durch Markisen und Vorhänge. Ich sehe ein: es gibt Räume, die man auf die Schnelle durch Klimaanlagen kühlen muss: Operationssäle, Krankenzimmer. Aber für das 08/15-Büro oder -Heim ist die Klimaanlage der falsche Weg.

Eine Wahl-Nichtempfehlung

Ich bin sehr sicher, dass für den Erfolg die Politik der Ministerin entscheidend war; ich bin mir auch sehr sicher, dass für die Bescheidenheit dieses Erfolgs der Koalitionspartner verantwortlich ist. Wenn einem das Überleben der Biosphäre als politisches Ziel wichtig ist und damit die Lebensbedingungen der nächsten Generationen, kann das nur heißen: nicht die ÖVP wählen. Die feiert Österreich als „Autoland“ und ist für den schwachen Rückgang im Verkehr verantwortlich zu machen.

Man muss ergänzen: schon gar nicht die FPÖ wählen. Die hat den menschengemachten Klimawandel noch nicht einmal begriffen.

Es gibt zu ÖVP und FPÖ 7 Alternativen: Grüne, SPÖ, NEOS, KPÖ Plus, Bierpartei, LMP und KEINE. Die sind nicht alle gleich gut; ich bin mit allen nicht völlig zufrieden. Und es geht ja nicht nur um den Klimawandel. Aber Besseres als ÖVP und FPÖ ist auf jeden Fall zu finden.


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