Der Glauben des Kardinals
Die Religionsseite des ORF ist immer wieder ein Hort unvermuteter „Erkenntnisse“. Heute gab der ORF ein „Interview“ (???) mit dem ehemaligen Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, wieder.
Ich zitiere:
- Frauen zu Priesterinnen zu weihen, ist sakramental unmöglich.
- Frauen können nicht zu diesem Amt berufen sein. Das muss ein Irrtum sein.
- Nur Männer können Christus darstellen.
- Aus der Berufung der Apostel durch Christus sind Ämter hervorgegangen, die symbolisch an das Mannsein gebunden sind
- Ein Berufungsgefühl von Frauen ist reiner Subjektivismus
- Der Priester repräsentiert in seinem Mannsein Christus, den Bräutigam der Kirche, die seine Braut ist. Er steht im unsichtbaren Verhältnis zur Braut, der Kirche. [Und in der Hochzeitsnacht …???]
- Die Kirche kann auch nicht durch einen Mann repräsentiert werden, weil sie weiblich und Maria, die Mutter Gottes, ihr Urbild ist
- Da müsste man sich bei Gott selbst beschweren, dass er die Menschen als Mann und Frau geschaffen hat.
- Sexueller Kindesmissbrauch durch einen Priester sei ein Vergehen gegen die Würde des Priesteramtes
Der Mann ist nicht mehr Glaubenspräfekt. Aber immer noch Kardinal.
Austritt!
Austritt? Gut, könnte man sagen: das geht uns ja alles gar nichts mehr an. Aber ich ärgere mich trotzdem: ich würde da jetzt sehr gerne aus der römischen Kirche austreten. Aber das geht nicht mehr; das hab ich schon vor ca. 5 Jahrzehnten erledigt.
Ein katholischer Taliban
Es gibt offenbar in sehr vielen (allen?) Religionen immer wieder völlig verbohrte, völlig jenseitige Chef-Glaubenshüter, die eine im wahrsten Sinn des Wortes jenseitige Welt erklären wollen und auch glauben, das zu können! Und sich das dann auch anmaßen! Ist es eine Eigenschaft von Religion an sich, solche Typen herauszubilden? Ist das zwangsläufig?
Ja, ich halte junge Männer, die in Österreich für den Aufbau eines islamischen Staats demonstrieren und die ein „Kalifat“ mit islamischem Recht, der „Scharia“, fordern, auch für jenseitig – und ich würde sie ausweisen. Die gehören nicht hierher. Genau wie der Herr Müller. Der gehört auch nicht hierher.
Aber ganz im Geheimen …
Ich bin ja froh, dass es Leute wie den Herrn Müller gibt. Er hält an sich vernünftige Frauen und Männer davon ab, sich in seinem Verein zu engagieren.