Kipp-Punkte im Klimawandel
Der (menschengemachte) Klimawandel ist keine kontinuierliche Entwicklung. Es gibt in ihm Kipppunkte, an denen sich (a) plötzlich (b) relativ viel und (c) unumkehrbar entwickeln kann.
Der Golfstrom ist so ein Kipppunkt. Wenn er zusammenbricht und kein warmes Wasser aus dem Golf von Mexico mehr in Nordeuropa ankommt, wird es in Europa schnell sehr viel kälter. Der Permafrost in Sibirien ist auch so ein Kipppunkt. Wenn er auftaut, setzt er Methan frei; das ist ein aggressives Treibhausgas und erwärmt das Klima noch mehr.
Je nach Zählung gibt es ca. 15 relevante Kipp-Punkte für den Klimawandel (Bildungsserver Wiki: 14; Inst. f. Klimafolgenforschung Potsdam: 16, dort treffend als „Kippelemente – Großrisiken im Erdsystem“ bezeichnet; oder plakativ auf 4 zusammengekürzt bei quarks.de).
Nun lese ich in ORF online / science:
„Photosynthese ab 30 Grad weniger wirksam“
Das würde bedeuten: wenn es (z.B. durch den menschengem. Klimawandel) sehr heiß wird, schwächeln die Pflanzen, bei der Photosynthese. Das heißt, sie schaffen es weniger, CO2 aus der Luft zu entnehmen und mit Hilfe von H2O aus dem Boden zu pflanzentypischen Zuckern zu verarbeiten – und dann Sauerstoff (O2) wieder an die Luft abzugeben. Wenn sie das weniger schaffen, bleiben mehr treibhausgase in der Luft … und es wird noch heißer.
Die Forschung dazu stammt aus der Schweiz, von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Da heißt es: „Das deutet darauf hin, dass es ab etwa 30 Grad Celsius eine Grenze in der Biochemie der Bäume gibt“. Das würde bedeuten, dass weltweit noch ein heikles Kippelement des Klimas dazu kommt, und zwar nicht irgendwo, sondern im eigenen Vorgarten. In jedem!