Die „Zeit im Bild“ des ORF berichtet heute darüber, dass Wirtschafts- und Arbeitsminister Kocher (ÖVP) Änderungen bei der Bildungskarenz plant. Viele Menschen – mehr als erwartet – haben sie wahrgenommen, über 80% davon Frauen, und über die Hälfte Menschen in der Altersgruppe 25 bis 34. So weit so gut.
Der Rechnungshof kritisierte „fragwürdige Angebote“. Kocher will eine verpflichtende Ausbildungsberatung, mehr Kontrolle über die Anwesenheit, und „dass man nicht direkt im Anschluss an die Elternkarenz in die Bildungskarenz geht, sondern eine kurze Phase, einige Wochen der Beschäftigung dazwischen sind“.
Eine Ausbildungsberatung kann durchaus sinnvoll sein; Anwesenheitskontrolle ist kindisch und wird keine Lösung sein: wer zu wenig anwesend ist, wird die Bildungsangebote nicht nützen können (und also keinen „Schein“ bekommen). Es kann auch durchaus sein, dass man verschiedene Angebote evaluiert. Aber Kocher will auch …
dass man nicht direkt im Anschluss an die Elternkarenz in die Bildungskarenz geht, sondern eine kurze Phase, einige Wochen der Beschäftigung dazwischen sind
Das verstehe ich nun gar nicht. Gerade in einer Elternkarenz kann die Notwendigkeit einer weiteren Ausbildung deutlich werden. Warum soll man da „eine kurze Phase, einige Wochen der Beschäftigung“ dazwischen schalten? Was soll eine Rückkehr „für einige Wochen“ in den alten Job, wenn man einen neuen lernen will? Das ist doch sinnlos, geradezu kontraproduktiv.
Der Grüne Gewerkschaftler Markus Koza macht im ORF-Beitrag deutlich, dass die Grünen da nicht mitspielen werden – und dass sich das also in dieser Legislaturperiode nicht mehr ausgehen wird. Gut so!