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Michael Bürkle

Ein halbes Jahr Photovoltaik und Wärmepumpe

Ich habe 2023 in Bürs ind Vorarlberg das von meinen Eltern übernommene Haus renoviert und saniert. Es ist jetzt frei von fossiler Energie; seit 1.7. ist die Photovoltaik-Anlage (48 qm, 9,69 kWp, Südost) auf dem Dach in Betrieb. Auch eine Wärmepumpe habe ich im Oktober in Betrieb genommen. (Ich habe über die Fortschritte mehrfach berichtet: am 1.9., am 1.10., am 1.11., am 1.12.)

1. Photovoltaik

Die Photovoltaik funktioniert sehr gut; allerdings sind die Leistungen in den Wintermonaten bedeutend schwächer als im Sommer oder im Herbst: die Dauer der Stromproduktion schmilzt von ca. 13 Stunden pro Tag auf ca. 7 Stunden; die Spitzen sinken von knapp 8 kW auf ca. 2 kW. Die Solarstromproduktion in Monaten sah dementsprechend so aus:

Als Kurve der Stromproduktion pro Tag ergab sich:

Man sieht eine starke Stromproduktion im Juli mit Tageswerten über 50 kWh (3 mal sogar über 60 kWh); man sieht, dass sich die Kurve von Juli über die Monate bis Dezember tendenziell senkt; man sieht einen mehrtätigen Totalausfall bei schneebedecktem Dach Ende November / Anfang Dezember: da waren wir insgesamt 11 Tage bei einer glatten Null. Gegen Ende Dezember rappelte sich die Anlage wieder halbwegs hoch: der Schnee auf dem Dach war geschmolzen; es wurde wieder produziert. Insgesamt kamen wir im gesamten Dezember auf 63 kWh; allein am 7.7. waren es schon über 62,6 kWh gewesen.

Zwei Beispiele

11.8.:

Das ist die (selten erreichte) fast „ideale Glockenkurve“ mit einer Stromproduktion von ca. 7 Uhr bis ca. 20 Uhr und Spitzen bis gut 7 kW und einer Tagesgesamtproduktion von fast 57 kWh – der sechstbeste Tag seit dem 1. Juli. Dieser Tag war wolkenlos; jede größere Wolke stört die „Glocke“ mit kleinen oder groben Zerfransungen der Kurve.

29.12.:

Auch hier haben wir in der Stromproduktion bereits die ideale „Glocke“ im Hintergrund wirkend; Stromproduktion gab es da aber nur zwischen ca. 9 und 17 Uhr und die Spitzenwerte lagen unter 2 kW. Insgesamt reichte das nur für 7,44 kWh Tagesproduktion – immerhin der beste Wert im Dezember.

2. Die Wärmepumpe

Was man in der vorigen Grafik noch sieht, sind die wiederholten Stromzugriffe der Wärmepumpe ins Netz, insgesamt 20 hellblau angezeigte Spitzenzugriffe von je etwa 4 kW. Das machte mit der Grundlast des Haushalts einen Gesamtstromverbrauch für den 29.12. von 19,64 kWh aus: wir konnten da nur ca. 32% des Tagesverbrauchs selbst erzeugen und kamen auf eine Autarkie von lediglich ca. 12%.

Wenn man Stromproduktion und Stromverbrauch über die 6 Monate von Juli bis Dezember vergleicht, ergibt sich ein klares Bild (grün die Produktion, rot der Verbrauch):

4 Monaten mit einem z.T. enormen Überschuss an Produktion (Juli bis Oktober) stehen 2 Monate mit einer deutlichen Unterdeckung (November, Dezember) gegenüber. Insgesamt habe ich mit PV-Anlage und Wärmepumpe ca. 4.560 kWh Strom produziert, davon ca. 4.300 kWh ins öffentliche Netz eingespeichert und außerdem ca. 1.700 kWh verbraucht. Der Verbrauch der Wärmepumpe ergibt sich aus der Beheizung von 2 Wohnungen; ich muss den stark gestiegenen Stromverbrauch gedanklich also auf 2 Wohnungen aufteilen und mit dem weggefallenen Gasverbrauch vergleichen.

Gesamtrechnung

Ich habe dem österreichischen Energiesystem etwa 2,4 Tonnen CO2 eingespart, was den Emissionen eines Verbrennerautos auf einer Fahrt von 9762 Kilometern entspricht; die eingesparten Emissionen entsprechen in ihrer Wirkung 62 Bäumen.

Es geht mit Jänner wieder aufwärts: die Tage werden wieder länger; tendenziell werden sie mit der Zeit auch wärmer, sodass wir wieder mehr Strom am Dach produzieren werden und weniger für die Wärmepumpe verbrauchen werden. Ein Freund, der auch schon einige Erfahrungen gemacht hat, hat gemeint, die besten Monate für die Stromproduktion seien sowieso Mai und Juni.

Freuen wir uns also auf die Verlängerung des Erfolgslaufs.


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