Schon in der Ukraine geht eine offenbar als zeitlich befristete Militäroperation in einen dauernden Stellungskrieg über. Nun das Gleiche in Nahost: der israelische Verteidigungsminister Galant erklärt den Krieg gegen die Hamas zu einem lange dauernden: „Das wird ein langer Krieg sein, […]“, meint Galant.
Das habe ich schon viel früher so gesehen. Wenn es Ziel der israelischen Regierung ist, die Hamas zu zerstören, dann wäre das ein Projekt für Jahrhunderte. In der Art und Weise, wie die israelische Regierung vorgeht, ruft sie die „Terroristen“ der nächsten Jahre und Jahrzehnte selbst auf den Plan. Rache und wieder-Rache; „Aug um Aug“: das hat kein Ende. Wer ein Ende will, muss verhandeln statt bombardieren.
Galant meint: „Das wird ein langer Krieg sein, den wir am Ende gewinnen werden“. Beim zweiten Teil bin ich mir gar nicht so sicher. Die gegenwärtige israelische Regierung tut offensichtlich alles, um den Ruf des Landes nachhaltig zu beschädigen und die politische Positionierung Israels in der Welt zu schwächen. Das ist „Gesundbeten“ oder Beschwören, wenn man jetzt den Gewinn am Ende ankündigt. Eine militärische oder politische „Analyse“ ist das nicht.
„An eye for an eye makes the whole world blind.“ Das ist die Wahrheit zum Krieg im Nahen Osten, höchstwahrscheinlich formuliert von Martin Luther King.