Es gibt in Israel Politiker, die den Einsatz von Atomwaffen gegen die Hamas als „Option“ bezeichnen. Damit ist völlig klar, dass es diesen Leuten nicht mehr darum geht, zwischen Hamas und Zivilbevölkerung zu unterscheiden.
Diese Leute sitzen in der Regierung; einer dieser Männer heißt Amichai Elijahu und gehört einer rechtsextremen Partei an. Er ist „Minister für Kulturerbe“ und meint auch, es gebe „keine unbeteiligten Zivilistinnen und Zivilisten im Gazastreifen“. Da hat er vermutlich recht: in einem zerbombten und zerschossenen Landstrich gibt es keine „Unbeteiligten“ mehr. Das heißt aber wiederum nicht, dass alle „Beteiligten“ die Methoden der Hamas billigen.
Der Ministerpräsident Netanyahu sieht sich genötigt zurückzurudern. Er ließ wissen, dass Elijahu „bis auf Weiteres“ von allen Kabinettssitzungen ausgeschlossen sei und Israel „im Einklang mit den höchsten Standards des Völkerrechts [handle], um zu vermeiden, dass Unschuldige zu Schaden kommen“. Das erste mag stimmen; das zweite stimmt sicher nicht. Niemand kann erkennen, dass Israels Kriegsführung sich an das Völkerrecht hält: ganz sicher nicht. (Niemand kann auch erkennen, dass Israels Kriegsführung ernsthafte Versuche unternimmt, die Geiseln zu befreien.)
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Das ist eine massive Kritik an Israels Regierung und Israels Politik, aber nicht an Israels Bevölkerung oder an den Juden und Jüdinnen überhaupt. Ich weiß, dass es in Israel viele Menschen gibt, die das so sehen wie ich bzw. dass es in aller Welt viele Jüdinnen und Juden gibt, die das ebenso sehen:
(Photo by Yahel Gazit)
[…] erst recht nicht. Die Hamas ist nicht „die Palästinenser“, auch wenn israelische hardliner das suggerieren wollen. „Die Russen“ sind z.B. auch nicht […]