michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Ich werde Direktor … vielleicht!

eine durchaus subjektive Erzählung über ein staatliches Bewerbungsverfahren; kein Anspruch auf objektive Wahrheit; nur meine Perspektive

Die Vorgeschichte

Es muss etwa Februar gewesen sein, als mir meine Direktorin ankündigte, im Herbst in Pension gehen zu wollen. Ich war erschrocken: sie schien mir keineswesgs pensionsreif und ich hatte das Gefühl, dass da jetzt große Veränderungen auf unsere Schule und auf mich als Person zukommen würden. Aber umzustimmen war sie nicht.

Mir war bald klar: es gab einige KollegInnen an der Schule, die für die Nachfolge in Frage kamen. Und ich traute mir das auch zu – nach 5 Jahren Administration hatte ich das in vieler Hinsicht sehr spezielle System unserer Schule gut im Griff. Mir schien es vernünftig, dass sich jemand aus unserer Schule bewerben sollte, denn ein neuer Direktor / eine neue Direktorin „von außen“ müsste zunächst sehr viel lernen. Unsere Schule ist in Vielem speziell. Und mir war außerdem klar, dass ich gegen einige meiner Kolleginnen ganz sicher nicht kandidieren wollte.

In den nächsten Wochen fragte ich die, gegen die ich sicher nicht kandidieren wollte, ob sie sich bewerben würden. Und alle sagten sie ab. Es sei – aus verschiedenen Gründen – noch nicht so weit. Also: selbst bewerben!

Selbst bewerben? Sich noch einmal etwas Neues antun?

Die Unterstützungsnachfrage

Am 25.2. habe ich dann an 11 KollegInnen und die beiden Sekretärinnen ein Mail geschrieben, und zwar an KollegInnen in wichtigen Funktionen und an KollegInnen, deren Meinung mir (unabhängig von Funktion) sehr wichtig ist. Unter anderem hieß es da:

[…] Ich möchte Euch fragen, ob ich Eure prinzipielle Unterstützung für eine Bewerbung habe. „Prinzipielle Unterstützung“ heißt nicht, dass Ihr für mich stimmen müsst; es würde aber heißen, dass Ihr Euch im Falle, dass ichs werde, in den Teamfunktionen vorstellen könnt. Es würde auch heißen, dass Ihr nicht eh selbst kandidieren wollt oder andere Kandidaturen jetzt schon bevorzugt. (Wenn eineR von Euch sagt: „Na, mit mir nicht“, wär das schon ein massives Argument gegen eine Bewerbung.)

Ich bitte Euch um Eure Rückmeldung.

Es wird natürlich keine „Teamkandidatur“; bewerben muss ich mich alleine. Ich muss auch nicht unbedingt Direktor werden; ich kann mir mit einem Direktor / einer Direktorin, deren Ziele ich prinzipiell teile, auch gut eine weitere Tätigkeit als Administrator vorstellen. Wenn es „irgendein“ Direktor wird, werde ich die Administration wohl nicht fortführen und mich bei reduzierter Lehrverpflichtung allmählich auf die Pension vorbereiten. Als „Direktionsstil“ würde ich mir bei sicherlich vorhandenen persönlichen Akzenten eine Fortsetzung der Stile Brandhofer und Eliskases vorstellen, eine „Direktion der offenen Tür“ und mit „maximaler“ Transparenz. […]

Ich habe dabei auch eine Art Team genannt: wen ich in diversen wichtigen Funktionen „am liebsten“ hätte. U.a. habe ich auch einen Kollegen als meinen Nachfolger in der Funktion als Administrator genannt. Und ich habe am bestehenden Team praktisch keine Änderungen vorgeschlagen – weil es meines Erachtens ein gutes Team ist.

In den nächsten Tagen habe ich dann von allen eine schriftliche oder mündliche Unterstützungserklärung bekommen. Ich habe dann diesem Kreis am 2.3. geantwortet; u.a.:

[…] Ich bedanke mich ganz herzlich für Eure Antworten; sie reichen alle 13 von sachlich-zustimmend über freundlich-ermutigend bis zu enthusiastisch. („Ich denke, dass es sicherlich sehr gut wäre, wenn du dich bewerben würdest und Direktor wirst, also ich kann deinem Mail inhaltlich nur zustimmen“; „meine Unterstützung hast du – gerne!“; „tät mich freuen, wenn du uns den direktor machst“; „Gut, dass du das machst, Michael. Ich werde dich unterstützen, soweit ich dazu etwas beitragen kann.“; „ich kann mir diese Aufgabe mit Dir als Direktor sehr gut vorstellen“; „ich freue mich, dass du dir eine Tätigkeit als Direktor vorstellen kannst. Für mich wäre das – auf allen Ebenen – sehr stimmig, daher hast du auf jeden Fall meine Unterstützung“ usw.).

Vielen Dank; das macht Mut!

In 2 Fällen bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass im Schreiben das Stichwort „Schulentwicklung“ fehlt. Das stimmt natürlich. Aber ich hab da keine besonderen Ressortverantwortlichen, denn natürlich trifft das immer auch die Direktion selbst. Ohne sie kanns nicht gehen, das gehört zu ihren zentralen Aufgaben („vollinhaltlich, mit ihrer Energie und Kraft ihres Amtes“, um zu zitieren). Es geht aber auch nicht ohne kreative Köpfe mit Überblick, und der Mensch, der jeweils SQA zugeordnet hat (da kanns verschiedene geben), bekommt auch Werteinheiten für eine gewisse Ko-Leitungsfunktion in der Sache.
In einem Fall war eine Kollegin mit einer „Funktionszuschreibung“ nicht völlig glücklich, nur zum Teil. Ich glaub, da lässt sich aber eine Lösung finden. Ich nehme den Hinweis mit.

Wenn nichts Gravierendes dazwischen kommt, wird das wohl in eine Bewerbung münden. Noch einmal: Ihr müsst jetzt nicht für mich stimmen. Ihr müsst auch nicht als „Liste“ auftreten. Bewerben muss ich mich letztlich alleine. […]

Die Bewerbung

Am 29.3. wurde die Direktorenstelle auf der web site des Landesschulrats ausgeschrieben. Am 14.4. hatte ich die Bewerbung beinander. Mit Publikationsliste wurden es doch immerhin 25 Seiten.

Längere Zeit hörte ich nichts von weiteren Bewerbungen. Am Ende der Bewerbungsfrist am 27.4. waren wir dann vier: 2 Damen, 2 Herren; 2 aus renommierten Tiroler Schulen mit latinisierten Namen, 1 aus einer HTL, und eine, meine aus dem Haus.

Einige Tage später lagen alle Bewerbungen bei uns im Konferenzzimmer. Ich hab mir die anderen drei nicht angesehen – nur bis zum Geburtsjahr. Alle jünger als ich.

Bereits am 29.4. kam die Einladungs-Mail zum Hearing an der Schule. Es sollte am 4.5.2016 stattfinden. Ich hatte gemäß Alfabet Startnummer 2. 15 Minuten waren für meine Vorstellung (Person und Ideen) vorgesehen, 15 Minuten für die Fragen der Kolleginnen und Kollegen, insgesamt also eine halbe Stunde.

Hearing 1: das „Heimspiel“

Das Hearing an der Schule war ein echtes Heimspiel. Viel Beifall schon beim Eintreten, ich selbst kommunikativ, gut aufgelegt. Ca. 50 Personen im Saal – fast der gesamte Lehrkörper, auch Vertreter der Studierenden. Die Fragen zum Teil nicht ganz leicht: z.B. von einer Vertreterin der Studierenden: ob ich meine, dass jeder Mensch Matura machen kann. Oder von einer Kollegin: was in 6 Jahren, wenn ich in Pension gehe, der Fall sein müsse, damit ich meine, die Direktion sei gelungen. Und einige andere mehr.

Auf die Frage nach dem Erfolg nach 6 Jahren hatte ich keine gute Antwort parat; da hab ich ziemlich herumgeredet. Auf die Frage, ob jeder Matura machen könne, hab ich zunächst keine Grenzen gesehen; mir ist ein spanischer Erziehungswissenschaftler mit Down-Syndrom eingefallen, der ja auch so etwas wie Matura gemacht haben müsse – allerdings hatte ich den Namen (Pablo Pineda) nicht präsent. Ich hab dann aber relativiert: nicht jeder könne eine Matura ablegen, es gehe dabei aber nicht so sehr um Intelligenz, sondern um Organisationsfähigkeit und die Energie, einen komplexen Bildungsprozess durchzuziehen. Ich glaub, das war differenziert und gut.

Insgesamt war das schulinterne Hearing – fußballerisch gesprochen – ein Heimspiel. Es muss allerdings für die anderen KandidatInnen nicht leicht gewesen sein: von „außen“ zu kommen und zu einer besonderen, in Tirol und Vorarlberg einzigartigen Schule wie unserer substanzielle Dinge zu sagen, muss wirklich schwierig sein.

Die Abstimmung am gleichen Abend unter den Lehrpersonen habe ich dann klar gewonnen: fast eine Zweidrittelmehrheit (und es wäre eine gewesen, wenn ich selbst auch abgestimmt hätte). Ich habe in den nächsten Tagen mitbekommen, dass im Schulgemeinschaftsausschuss sehr viel Arbeit geleistet wurde, um das Ergebnis dem Landesschulrat klar darzulegen, hab mich aber in keiner Weise daran beteiligt.

Hearing 2: das „Auswärtsspiel“

Am 11.5. bekam ich als Schreiben des Landesschulrats für Tirol eine „Einladung zum Hearing“ am Freitag, 27.5, 9:25 Uhr. Es sei ein Zeitrahmen von 15 Minuten vorgesehen – 5 Minuten für die „Darlegung der Vorstellungen über die künftige Tätigkeit“, 10 Minuten für Fragen, also bloß eine Viertelstunde. Es stand nicht da, welche Institution das Hearing abhielt – mehrere KollegInnen informierten mich aber, dass das nicht mehr vor dem gesamten Kollegium des Landesschulrats (immerhin etwa 40 Personen, davon ca. 20 Stimmberechtigte als VertreterInnen der politischen Parteien im Tiroler Landtag) stattfinde, sondern vor einer sogenannten „Objektivierungskommission“. Das Landeschulratskollegium hat offenbar einen wesentlichen Teil der Personalfindung an eine Art „Weisenrat“ delegiert, der dann dem Kollegium einen Besetzungsvorschlag unterbreitet.

Der Weisenrat bestand aus 5 Personen, u.a. einem Vertreter der PH Tirol, einer Vertreterin der Direktoren, einem Personalvertreter und zwei Vertretern des Landesschulrats.

Die 5 Minuten Präsentation waren okay, nicht so gut wie in der Schule, aber ich hatte alles Wesentliche untergebracht. Dann 2 Fragen, die an alle KandidatInnen gestellt wurden – ich kann mich noch an die Frage erinnern, wie sehr ich unsere Studierendenzahl noch für ausbaufähig halte. Auch da lief alles noch halbwegs im Rahmen. Besser war ich aber in der Schule gewesen.

Dann die für mich zugeschnittenen Fragen:

Was ich als Direktor täte, wenn man mir zutragen würde, dass ein Lehrer ein Verhältnis mit einer Schülerin habe.

Ich war auf die Frage vorbereitet, aber nur schlecht. Ich hatte mir vorgenommen, damit zu antworten, dass ich die Betroffenen zu einem Gespräch einladen würde und darauf achten würde, dass sich die Betroffenen nicht im Unterricht begegnen. Das sagte ich auch – aber dann noch viel mehr. Ich sagte, dass dort, wo erwachsene Personen mit einander arbeiten, immer wieder persönliche Bindungen entstehen können, dass aus der Schule auch schon Ehen zwischen Professoren und ehemaligen Schülerinnen hervorgegangen sind und nannte ein Beispiel. Und dann sagte ich noch den wirklich unnötigen Satz, dass wir als Schule ja nicht „Zahnbürsteln kontrollieren können“.

Es erfolgte dann noch die Nachfrage, ob ich wirklich nicht den Landesschulrat informieren würde. Ich meinte, das sei vom Verlauf des Gesprächs abhängig.

(Der Hintergrund der Frage war, dass tatsächlich vor einigen Jahren ein Lehrer der Schule ein „Verhältnis“ mit einer Studierenden hatte, dieses krisenhaft und deshalb öffentlich wurde, der Lehrer aus dem Schuldienst entfernt wurde und der Landesschulrat in der Schule alle LehrerInnen in einer großen Konferenz darüber aufklärte, dass so etwas nicht passieren dürfe.

Der Hintergrund zum Hintergrund könnte sein, dass ich in dieser Konferenz meinen Unmut darüber äußerte, dass für so eine Information alle LehrerInnen zusammengerufen werden, dass die Sache damit geklärt sei und wir bitte zum nächsten Tagesordnungspunkt gehen sollten.

Ja, ich weiß: emotionelle und sexuelle Bindungen und Machtbeziehungen sollten nicht vermischt werden; die Vermischung ist überaus heikel. Es gibt im StGB Paragrafen dazu; ich kenne sie. (§ 201, § 202 z.B., sie stellen auf „Gewalt“ oder „Drohung“ als Bedingungen für sexuelle Handlungen ab. Was dabei genau als „Gewalt“ gemeint ist, ist hinterfragbar. Kann man ein Lehrer-Schülerin-Verhältnis unter Volljährigen etwa als „strukturelle Gewalt“ interpretieren?) Trotzdem meine ich, dass ein Gerücht nie Anlass sein sollte, die Obrigkeit zu verständigen.

Außerdem war die Frage insofern problematisch, weil ich ja keine Sachinformationen hatte und haben konnte. Ich weiß von keinen aktuellen persönlichen Beziehungen zwischen Lehrenden und Studierenden – ich bemerke bestehende „Beziehungen“ oft als allerletzter; ich kann aber trotzdem nicht behaupten, dass es keine gibt, denn woher würde ich das wissen können?)

Dann kam die Frage zu meinem Blog, ja: zu diesem Blog hier. Man habe mich gegoogelt und sei drauf gekommen, dass ich einen Blog führe. Ob ich das schon für angemessen hielte, interne Informationen aus der Schule an die Öffentlichkeit zu bringen und ob ich vorhätte, das als Direktor weiterhin zu tun.

Ich hab kurz eingeworfen, dass ich den Blog auch in meinem Publikationsverzeichnis erwähnt hatte und hab dann ausgeführt, dass ich im Blog selbstverständlich nur anonymisierte Daten publiziere und nur Dinge von allgemeinem Interesse und ja, dass ich kein Hindernis sähe, das als Direktor weiterhin zu tun. (Nicht gesagt habe ich, dass meinen Blog nicht hätte googeln müssen wer meine Bewerbung genau gelesen hätte. Das ist mir erst nachher eingefallen. Ich habe auch nicht gesagt, dass es mir im Blog auch darum geht, Schule nachvollziehbar und nacherlebbar zu machen.)

Danach war das Hearing bald abgeschlossen. Es hatte fast 25 Minuten gedauert statt der vorgesehenen 15 Minuten. Ich hab dann sogar noch meinen Konkurrenten getroffen, der vor dem Hearing-Raum bereits wartete, obwohl an sich 5 Minuten Pause vorgesehen waren.

Ich war mit meiner performance äußerst unzufrieden. Ich hatte den Eindruck, viel zu viel und viel Irrelevantes geredet zu haben. Klar: ich war bei der Wahrheit im Sinn von meiner Sicht der Dinge geblieben, aber ich hatte 2 Fragen, die man als „Loyalitätsfragen“ verstehen konnte, jedenfalls sehr „persönlich“ beantwortet. Ich war der Meinung, dass ich es „vergeigt“ hatte.

Das Auswärtsspiel hatte ich verloren. Zwei Nächte schlief ich schlecht. Dann fand ich mich damit ab. Und es kam …

… die Wartezeit …

Am 27.5. war das zweite Hearing, am 21.6. war die Sitzung des Kollegiums. 25 Tage Wartezeit. 68 Tage nach meiner Bewerbung, 55 Tage nach Ende der Bewerbungsfrist. Man wusste: der Weisenrat hatte eine Entscheidung getroffen, aber man durfte nicht wissen welche. Es herrschte absolutes „Schweigeverbot“, wie ich das hörte. Und dieses Redeverbot hielt. Ich hab allerdings nach Info über das Redeverbot keine ernsthaften Versuche unternommen, etwas über die Entscheidung zu erfahren. Man beginnt freilich, Andeutungen zu hören oder sich einzubilden, aber man weiß nicht, ob und wie man sie interpretieren soll. Es ist die Hölle; nein, eine Vorstufe. 25 oder 55 oder 68 Tage Ungewissheit über wesentliche Parameter der eigenen Zukunft.

Ich schlage vor, Sitzungen der Objektivierungskommission zeitnah vor dem Kollegium abzuhalten, nicht Wochen davor.

Die Kollegiumsentscheidung

Am 21.6. war dann Kollegiumssitzung. Die Direktion der Schule durfte vom Ergebnis erfahren. 2 Tage später bekam ich vom Landesschulrat ein eMail, in dem ich informiert wurde, dass ich „in den Dreiervorschlag für die Besetzung der Stelle eines/einer Direktors/Direktorin am BG/BRG und wirtschaftskundliches RG für Berufstätige Innsbruck, Adolf-Pichler-Platz 1, 6020 Innsbruck, aufgenommen“ worden bin mit dem Zusatz: „Sie wurden dabei an die 1. Stelle gereiht.“ (Offenbar war die performance im Auswärtsspiel also doch nicht soooo schlecht gewesen.)

Und mit der wichtigen Info: „Die endgültige Entscheidung über die Ernennung trifft der Bundespräsident“ – wer immer das dann ist. (Die Bildungslandesrätin kann aber mit den Agenden der Direktion betrauen, wenn der Bundespräsident nicht schnell genug entscheiden kann.)

Das ist der Stand der Dinge. Jemand wird einem Bundespräsidenten irgendwann was vorschlagen. Wir aber haben ein neues Schuljahr zu planen. Es wäre sehr wichtig zu wissen, ob wir einen Lehrer Bürkle, einen Administrator Bürkle oder einen Direktor Bürkle planen müssen. Und einen Lehrer Bittner oder einen Administrator Bittner. Das hat nämlich für viele KollegInnen und „Klassen“ direkte Folgen. Das hat sogar Folgen für Menschen, die jetzt noch gar nicht im Schuldienst sind.

conclusio

So sieht heute ein Bewerbungsverfahren für eine leitende Position in einer Schule aus. Ausschreibung vom 29.3. bis 27.4., entscheidende Sitzungen am 27.5. und 21.6., Geheimhaltungspflichten dazwischen, Objektivierungskommission, Kollegium, und die Entscheidung hat der Bundespräsident. Ich glaube, da gibt es Reformbedarf. Warum muss das ein Bundespräsident entscheiden? Das ist doch Unsinn.

Die Objektivierungskommission / der Weisenrat ist sicher ein sinnvoller Schritt. Aber ich denke, bei einem Hearing sollte man den Gehörten auch mitteilen, von wem sie gehört werden. Man bekommt zwar eine „Einladung zum Hearing“ und wird gebeten sich persönlich vorzustellen – aber wem? Es ist zwar von „Kommissionsmitgliedern“ die Rede, aber nicht, welcher Art die Kommission ist. Naja: letztlich eine Kleinigkeit.

Ich bin an sich eh dafür, DirektorInnen von den Schulen wählen zu lassen – vom Kollegium der Lehrpersonen oder vom Schulgemeinschaftsausschuss, mir fast egal. Man kann glauben, dass damit „Hausberufungen“ leichter werden, aber das ist nicht sicher. Wer sich als Administrator bewirbt, hat z.B. nicht automatisch Heimvorteil; als Administrator muss man nämlich auch manchmal auf Konfrontation gehen und man kann sich dabei auch Gegner machen.

Ich kann mir vorstellen, dem Landesschulrat (als Institution des Bundes) eine Art Vetorecht zuzubilligen, auch einer Gleichbehandlungskommission; allerdings müssten solche Vetos sachlich begründet sein.


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m.b.
m.b.
8 Jahre alt

mittlerweile weiß ich mehr, denn ich habe als betroffener akteneinsicht erhalten. offenbar hab ich auch das „auswärtsspiel“ gewonnen; meine einschätzung über meine performance war offensichtlich falsch. die objektivierungskommission hat auch meine bewerbungsunterlagen erstrangig bewertet. lediglich der fachausschuss der ahs-lehrer (die personalvertretung) hat mich bloß an 2. stelle. die schule plant nach meinen vorschlägen ab 1.11. mit einem direktor bürkle und ab semesterbeginn mit einem administrator bittner. ich bin 2 monate „bloß“ lehrer (ich führe mein M8-modul, das ich seit dem 1. semester habe, aber zur matura) und als solcher gravierend unterbeschäftigt, aber dafür mit viel einarbeitungsspielraum. wir schaffen damit einen… Mehr »

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